24.02.2018


Tesla Model S 100D - Erfahrungsbericht


Vorüberlegungen zum Elektroauto


Allgemein

Ich bin beruflich recht viel unterwegs (ca. 220km-290km am Tag/60.000km im Jahr). Seit Jahren stört es mich, dass ich dabei die Umwelt doch recht stark belaste. Daher verfolge ich seit geraumer Zeit die Entwicklung von Elektroautos.
Eigentlich sind Verbrenner immer mein Hobby gewesen. Besonders meine Motorräder habe ich früher stark getunt und optimiert (incl. Zylinderkopfbearbeitung, neue Abstimmung von Vergasern/Einspritzung/Steuerzeiten und allem was dazu gehört). Diese Arbeiten habe ich sämtliche selbst ausgeführt. Kurz: ich mag Verbrennungsmotoren!

Nichts desto trotz muss ich schon seit geraumer Zeit eingestehen, dass die Zeit der Verbrenner vorbei ist. Bereits vor vielen Jahren habe ich prophezeit, dass Diesel keine Zukunft haben, einfach weil die Abgasreinigung immer aufwändiger und damit teurer und weniger haltbar wurde.
Mein noch aktueller Wagen ist ein 3L-6-Zylinder-Benziner als Saugmotor. Inzwischen gibt es sowas fast gar nicht mehr. Downsizing ist der aktuelle Trend. Damit kommen Turbos einher, die wieder im Unterhalt sehr teuer werden, da die Haltbarkeit eher mäßig ist. Hinzu kommt das Feinstaubproblem moderner Direkteinspritzer.
Bedingt durch diese Entwicklung wurde ein Elektroauto immer wirtschaftlicher. Leider kommt nur ein einziger Fahrzeug in betracht, ein Tesla. Nur dieser kann mein Fahrprofil bewältigen. Leider deshalb, weil mir der Wagen eigentlich zu groß und zu teuer ist. Mir würde ein kleineres Auto völlig reichen. Parkhäuser sind mit Sicherheit furchtbar mit dem Model S. Enge, zugeparkte Straßen machen sicherlich auch keinen Spaß. Ich fahre aber meist Autobahn und gut ausgebaute Bundesstraßen.

Reichweite

Vor der Bestellung im Januar 2018 habe ich mich erstmal sehr gründlich informiert. Die wichtigste Frage war dabei, ob das Elektroauto meine Strecken unter allen Umständen bewältigen kann und wenn ja, welches. Dazu muss der Wagen bis zu 220-290km am Stück schaffen. Bei der kürzeren Strecke (220km, bzw. 2*110km) ist das zu 80% Autobahn, bei der längeren Strecke (2x145km) kommen noch 2x35km Landstraße hinzu. Meine Reisegeschwindigkeit beträgt auf freier Strecke seit Jahrzenten 180km/h nach Tacho. Da die Tachos der meisten Autos allerdings stark voreilen (GPS-geprüft zwischen 10 und 20km/h), bedeutet dies, dass ich auf dem Hinweg früh morgens mit dem Tesla 160-170kmh fahren können will (Tesla hat einen extrem genauen Tacho). Auf dem Rückweg muss ich verkehrsbedingt meist ohnehin nur ca. 130km/h fahren.
Außerdem soll das auch im Winter und mit älterer Batterie (genauer: Akku) funktionieren. Das Tesla Model S verliert laut diverser Tests auf 300.000km knapp 10% an Kapazität. Dabei gehen die ersten 3-5% wohl nach wenigen 10.000km verloren und dannach bleibt die Kapazität dann fast konstant.
Die angegebene Reichweite mit 632km nach NEFZ klingt erstmal gut, aber diese gelten für einen vollen Akku. In der Paxis läd man einen Akku aber nur bis ca. 80%, weil der Ladevorgang darüber sehr lange dauert. Und wer fährt schon bis zu einer Restreichweite von 0 (Ok, ich manchmal ;-))?. Außerdem kenne wir ja alle die Aussagekraft des NEFZ-Wertes von Verbrennern. Bei BEVs (Battery-Electric-Vehicles) ist das nicht besser.
Im Winter kommt noch ein Mehrverbauch von gut 20% hinzu. Bei Spritmonitor braucht der Wagen knapp 21kwh auf 100km im Ganzjahresbetrieb. Ich rechne also großzügig als Worstcase-Zenario ca. 60kwh * 1,2 (für Winter) = 72kwh. Das sollte mit einem 100kwh-Akku kein Problem sein. Selbst ein älterer Akku sollte das schaffen. Der deutlich günstigere 75kwh-Akku schafft das leider für mich nicht.
Nichts desto trotz ist mir klar, dass auch bei einem Tesla das Autofahren etwas geplanter ablaufen muss, als bei einem Verbrenner und dies das eine oder andere Mal auch garantiert zeitlichen Aufwand bedeutet. Ich möchte aber einfach nicht weiterhin soviel Sprit verbrennen wie bisher und bin daher bereit einen gewissen Mehraufwand in Kauf zu nehmen.

Umweltfreundlichkeit

Ein wichtiges Thema für mich! Eine belastbare Recherche zu diesem Thema war besonders schwer. Nicht, weil es nicht genug Informationen zu dem Thema gäbe, sondern weil es schwer ist neutrale Betrachtungen zu finden. Auf der einen Seite die Verbrennerlobby und die Leute, die immer gegen alles Neue sind, auf der anderen Seite die Begeisterten, die jeden Einwand einfach wegwischen. Da werden von Beiden Seiten "Fakten" behauptet die jeden Bezug zur Realität vermissen lassen, aber das Ganze im tiefsten Ton der Überzeugung. Die Presse ist leider auch nicht viel besser. Die wenigsten Artikel sind richtig recherchiert. Heutzutage sind Journalisten leider oft freiberuflich und werden nach Anzahl der Artikel bezahlt. Für eine gründliche Recherche bleibt da selten Zeit.
Ich habe daher einige Monate immer wieder zu dem Thema viel gelesen. Meine Schlußfolgerung ist, dass der Tesla in der Gesamtsumme sehr umweltfreundlich ist, auch bei Berücksichtigung der Herstellung. Mir ist aufgefallen, dass viele Studien, die eine sehr hohe Umweltbelastung (wegen des Energieverbrauch) bei der Herstellung der Batterien bemängeln von einem sehr hohen Kohleanteil bei der Herstellung ausgehen. Zumindest Tesla verwendet aber zur Produktion 100% Ökostrom und auch die SuperCharger werden zu 100% mit Ökostrom betrieben.
Oft zitiert wird eine schwedische Studie (engl. Original), die angeblich belegen würde, dass ein Tesla Model S für die Batterieproduktion etwa 17,5T CO2 verursachen würde. Dadurch würde der Wagen erst nach 8 Jahren durchschnittlicher Nutzung genauso umweltfreundlich sein, wie ein Verbrenner. Mal abgesehen davon, dass das ja immerhin auch was wäre hat hier mal wieder einer vom anderen abgeschreiben ohne die Studie überhaupt gelesen zuhaben. Die Studie geht nämlich von einem sehr hohen Kohlestromanteil bei der Engergiegewinnung aus, wie er für Deutschland nicht zutrifft.
Erwähnte ich schon, dass Tesla überhaupt keinen Kohlestrom verwendet?
Lediglich ein Artikel im Manager Magazin macht den Eindruck, als hätter der Author die Studie auch gelesen.
Übersehen wird auch gerne, dass Raffinerien einen sehr hohen Energiebedarf haben (Edison). Dieser alleine macht bereits über 50% des Energiebedarfs einen BEVs aus!
Gerne wird auch so getan, als käme der Energiebedarf für die Batterieproduktion einfach dazu. Das ist natürlich völlig falsch. Motorblock, Zylinder, Zylinderkopf und Schaltgetrieb bestehen heute aus Alu oder Stahl. Beides sehr energieintensiv in der Produktion. Ein Tesla hat diese Bauteile schlicht nicht.
Ein völlig anderes Thema ist der Feinstaub. Als erstes ist die Frage woher kommt der Feinstaub beim Auto. Er ensteht in erster Linie durch folgende Komponenten: Verbrennungsvorgang im Motor, Reifen, Kupplung, Bremsen. Verbrennungsvorgang? Hat ein BEV nicht. Reifen? Kein Unterschied zwischen Verbrenner und BEV. Kupplung? Hat ein BEV nicht. Bremsen? Hat ein BEV zwar, werden aber nur selten benutzt, da der Großteil des Bremsen über die Rekuperation (mit der Bremsenergie wird die Batterie wieder geladen) gemacht wird. Also auch hier ein riesen Vorteil für BEVs!

Wirtschaftliche Betrachtung

Der Tesla ist erstmal wahnsinnig teuer (seiner Klasse entsprechend). Autos dieser Preisklasse sind weit von dem entfernt, was ich normalerweise fahre. So viel Geld für ein Auto ist mir ein Auto eigentlich nicht wert.
Eigentlich? Nun, bei Elektroautos ist zwar die Anschaffung sehr teuer, aber der Unterhalt dafür sehr günstig. Bei Tesla ist sogar das Laden an den Superchargern ein Autoleben lang kostenlos. In meinem konkreten Fall kann ich meinen alten Verbrenner in Zahlung geben und statt das Geld für Tanken auszugeben zahlte ich damit die Raten für den Tesla. Das kommt bei mir fast genau hin. Der Tesla würde mir also keine zusätzlichen Kosten verursachen. Im Gegenteil, in ein bis zwei Jahren müsste ich einen neuen Verbrenner kaufen. Das könnte ich mir dann natürlich sparen.
Untern Strich bleibt in meiner speziellen Situation also Geld über!
Ich nehme dafür ganz bewusst in kauf, dass ich täglich eine gute halbe Stunde zum Laden am Supercharger stehen muss. Das ist mir mein Umweltgewissen aber wert. Zumal ich in dieser Wartezeit arbeiten kann. Natürlich funktioniert das nicht für Jeden. Aber die meisten E-Autos werden ja auch in der heimische Garage geladen und man spart somit die Zeit für das normale Tanken komplett ein.
Heute (Mitte 2018) würde ich, abgesehen von Tesla mit seinem dichten Netz von Superchargern, auch von einem Elektroauto eher abraten, wenn es zu Hause keine Lademöglichkeit gibt. Das Chaos an den Ladesäulen ist doch recht groß. Das wird sich aber sicher schnell ändern.

Nachteile

Natürlich sind mir auch einige Nachteile eines Elektroautos bewussst, bzw. bekannt geworden.
Man kann selbst bei Tesla nicht ganz so spontan tanken, wie bei einem Verbrenner. Bei Tesla sind dank des Supercharger-Netzes aber trotzdem problemlos Langstreckenfahrten möglich. Bei anderen Marken zur Zeit (Anfang 2018) leider nicht.
Speziell Tesla hat noch einige (für mich akzeptable) Nachteile gegenüber deutschen Premiumanbietern:
Die Verarbeitung ist nicht ganz so perfekt.
Kein Toterwinkel-assistent.
Kein Regensensor.
Fast alles wird über den großen Bildschirm eingestellt. Manchmal sind Knöpfe meines Erachtens einfacher zu bedienen.
Immerhin bestht die Hoffnung, dass einige Funktionen noch kommen. Tesla liefert ja ständig Updates (kostenlos).

Probefahrt

Abschließend folgte Ende Dezember 2017 eine Probefahrt.
Ich hatte ein wenig bedenken, ob der fehlende Motorsound nicht ein echtes Manko wäre. Ich habe zwar nie Krachtüten gemocht, aber der Motor-Sound an sich ist schon was Schönes (finde ich zumindest).
Tesla im Main-Tanus-Zentrum gewährte mir großzügige 1:45 Stunden Zeit in welcher ich 165km zurücklegte. Ünerhaupt muss ich sagen, dass der Service vom Main-Tanus-Zentrum bei mir hervorragend war, auch später noch! Bei der Probefahrt waren sowohl Autobahn als auch Landstraße. Nun, das Ergebnis war so, wie ich schon vorher (stark bezweifelnd) gehört hatte: "Nach der Fahrt eines Elektroautos kommt dir jeder Verbrenner altertümlich vor". Welche eine Übertreibung dachte ich! Schließlich fährt der sich wie ein normales Auto, nur der Antrieb ist halt geräuschlos.
Nun, da ist eben doch noch einiges mehr. Erstmal fand ich das geräuschlose Fahren tatsächlich gut (hätte ich nicht gedacht), dann läuft der Motor in jeder Lebenslage völlig ruckfrei, was besonders beim Langsamfahren auffällt. Last not Least steht immer viel Leistung zur Verfügung. Überholmanöver auf relativ kurzen Geraden verlangen eben nicht vorher in den kleinen Gang zu schalten um den Überholvorgang auf der kurzen Geraden risikofrei zu schaffen. Einfach Gas (Strom wäre wohl passender) und ab geht's. Vom Stand weg kommt ohnehin kein Verbrenner mit. Das Wichtigeste ist aber, dass das alles mit großer Lässigkeit passiert. Da brüllt nichts, kein Schalten, kein Kuppeln, kein Ruckeln, es geht einfach nur voran.
Die Straßenlage ist durch den sehr tiefen Schwerpunkt sehr angenehm. Die Lenkung ist ausreichend direkt (in Stellung Sport), kommt aber nicht an die Lenkung meines BMWs heran. Irgendwie ist einfach das Gefühl nicht so direkt. Sorry, besser kann ich es nicht beschreiben. Bin ja kein beruflicher Autotester. Die Federung ist nicht die Sensibelste, aber noch im guten Bereich. Das kann aber auch an den montierten Runflat-Reifen liegen, die Tesla serienmäßig hat. Solche hatte ich auch schon bei meinem alten Wagen drauf und war froh, als sie runter gefahren waren. Es fehlt halt durch die harten Reifenflanken ein großer Teil der Eigendämfung.
Praktisch ist, dass man das Fahrwerk während der Fahrt in der Höhe verstellen kann. Normalerweise fährt man also sehr tief (Verbrauch ist da am niedrigsten), kann aber beim Überfahren von Hindernissen den Wagen höher legen. Angeblich merkt sich der Wagen solche Stellen und macht das beim nächsten Mal dann von selber. Sehr praktisch.
Auf der AB nehmen bei hohen Geschwindigkeiten die Windgeräusche naturgemäß zu, so dass der Unterschied zu einem Verbrenner schwindet. Die Beschleunigung ist immer wieder Beeindruckend. Ein Nachteil in Baustellen fiel mir allerdings auch auf. Durch die extreme Breite ist das Fahren auf der linken Spur nicht immer möglich. Da ich schon eine Fahrpraxis von über 1.000.000km habe (ca. 50% Auto und 50% Motorrad) kann ich durchaus durch schmale Lücken fahren. Beim Überholen einiger PKW piepste der Wagen wie wild. Laut dem beifahrenden Verkäufer, weil ich extrem dich an der Leitplanke gefahren bin. Trotzdem war der Abstand zum PKW sehr klein. Für einen LKW hätte das nicht mehr gereicht. Der Wagen ist incl. Spiegel leider 2,20m breit. Das bedeutet dann für die Zukunft, dass ich mich in Baustellen oft rechts einordnen müsste, was ich bisher nie getan habe. Warum müssen Autos heutzutage immer größer werden? Ich mag das nicht und ich brauch das nicht!

Bestellung

Trotzdem war die logische Folge der Probefahrt: Anfang Januar 2018 habe ich den Wagen bestellt. Übrigens ohne den viel zitierten Autopiloten. Im jetzigen Zustand (ein besserer Spurhalteassistent) bringt der mir keinen Mehrwert, der 6.000,- Euro rechtfertigen würde. Allerdings ist die Hardware in jedem Auto drin, so dass man in später freischalten lassen kann. Das könnte interessant für mich werden, wenn der Wagen wirklich zuverlässig auf der Autobahn allein fährt. Auf der Autobahn könnte das in absehbarer Zeit vielleicht klappen. An voll autonomes Fahren unter allen Bedingungen glaube ich die nächsten Jahre nicht. Vielleicht in 10 Jahren...
Bei der Bestellung wurde mir noch keine geneuer Liefertermin genannt. Ein mündliches 1-2 Monate gab es als Einziges. Normal dauert es etwas länger, aber ich habe einen Wagen genommen, welcher bereits bestellt wurde und bei welchem der Käufer abgesprungen ist. Auf diese Art kann man ein paar tausend Euro sparen. Das ist aber auch die einzige Art bei Tesla einen Wagen etwas günstiger zu bekommen. Tesla gibt nicht einen Cent Rabatt!

Warten

Als erstes erhielt ich ein paar Mails, welche Informationen enthielten was für Dokumente für die Zulassung seitens Tesla benötigt würden und einen Zugang zu einer persönlichen Homepage bei Tesla. Nach ein paar Tagen meldete sich bei mir eine Auslieferungsspezialistin. Diese teilte mir mit, dass der Wagen ungefähr am 22.-23. März käme (soviel zu 1-2 Monate). Danach war Funkstille.
Ich stöberte ein wenige im Tesla-Forum (Tesla Fahrer und Freude - Forum, welches mir schon vorher bei meinen Recherchen positiv aufgefallen war. Hier findet man viele interessante Informationen zu Tesla. Dort laß ich, dass viele Besteller über ihre Homepage bei Tesla Status-Informationen über die Lieferung erhielten. Ich leider nicht.
Im Forum laß ich auch, dass die Rechnung auf die Homepage hochgeladen würde. Seitens Tesla habe ich diese Information nicht erhalten. Nach einiger Zeit fand ich tatsächlich dort meine Rechnung. Erfreulich daran war, dass auf der Rechnung das Auslieferungsdatum stand, nämlich der 14. März. Also etwas früher. Sehr gut!

Weiter warten (8.03.2018)

Langsam aber sicher kam mir der Kontakt zu Tesla merkwürdig vor. Eine Woche vor Auslieferung und noch nichts von Tesla gehört. Haben die mich vergessen? Eine Mail an meine Auslieferungs-Spezialistin kam schon vor einiger Zeit zurück mit "Im Mutterschaftsurlaub". Gestern habe ich dann vorsichtshalber mal angerufen. Tatsächlich. Die wussten von nichts. Wie immer, wenn ich Kontakt mit Tesla hatte, war mein Gesprächspartner sehr freundlich und hat sich tausend Mal entschuldigt. Naja, kann passieren.
Deutlich ärgerlicher war für mich, dass der Termin, welcher auf der Rechnung steht vermutlich um zwei Wochen überschritten wird. Nun heißt es plötzlich kurz vor Ostern :-(.
Mir wurde schon vor vier Wochen auf meine Nachfrage hin mitgeteilt, dass der Wagen am 25.01.2018 verschifft worden sei. Im Telefonat hieß es nun er käme dieser Tage in Tilburg an. Bringt Tesla die Autos im Paddelboot über den Ozean? Da passt doch was nicht.
Nun, die Tage soll sich jemand bei mir melden...

Die Abholung naht (13.03.2018)

Heute habe ich den ersehnten Anruf von Tesla erhalten, in welchem mir der Termin der Abholung mitgeteilt wurde. Es ist nun der 20.03.2018, also in einer Woche. Hoffentlich bleibt es dabei!


Er ist da


      
   
23.03.2018


Fahren


Er ist da... endlich (20.03.2018)



Am 20.03.2018 konnte ich endlich meinen Tesla abholen.
Da stand er nun. Verhüllt und mit Schleifchen versehen.
Nach dem "Auspacken" nahm ich, vorgewarnt durch Andere, den Wagen erstmal genau in Augenschein. Tja, auch bei mir waren die seitlichen Chromeleisten nicht in einer Linie. Bei so einem teuren Auto geht das irgendwie gar nicht. Der Mangel wurde aber sofort innerhalb von 10min behoben. Ansonsten schien alles in Ordnung.
Es gab eine ausführliche Einweisung in die Bedienung des Wagens (bis man alles wirklich beherrscht dauert sicherlich ein paar Tage). Inclusive der Formalien dauerte die Übergabe ca. 1h.
Und dann gings los mit meinem neuen Elektroauto, dem neuen Model S von Tesla. Nach ein paar Kilometern stellte ich fest, dass das Navi nicht funktionierte. Offenbar konnte der Wagen den aktuellen Standort nicht ermitteln. Da ich gelesen hatte, dass erst nach einiger Zeit alle Systeme funktionieren hoffte ich erstmal aufs Beste.
Der Tempomat ging praktisch sofort.
Gefahren war ich den Wagen ja schon, somit gab es da keine Überraschungen. Die Lässigkeit, die der Wagen verbreitet ist einfach beeindruckend.
Nach dem ersten Stopp funktionierte übrgens auch das Navi.


Die ersten 1000km (23.03.2018)


Das für mich wichtigste zuerst: Ich habe die ersten 1000km mit dem Tesla Model S einen Durchschnittsverbrauch von 27kwh.
Somit ist wie erwartet die von mir zu bewältigende Strecke problemlos möglich. Die letzten Tage lagen die Temperaturen zwischen -5°C und +5°C. Morgens der niedrigere Wert, abends der Höhere Wert. Die Straßen waren fast immer nass. Somit sehr schlechte Bedingungen. Um so besser, dass die Reichweite trotzdem gut ausreicht.
Wie ich ja schon bei den Vorüberlegungen geschrieben habe, fahre ich auf der Autobahn zwischen 160km/h und 170km/h (soweit möglich). Dafür ist der Verbrauch, insbesondere bei den miesen Bedingungen absolut in Ordnung. Sehr schön!
Ein weiterer Mangel ist mir inzwischen auch aufgefallen. Der Scheibenwischer lässt am linken Fensterrand mal locker 10-15cm ungewischt. Das muss gelegentlich auch mal eingestellt werden. Die Endkontrolle vor der Übergabe ist wie schon oft beschrieben durchaus verbesserungsfähig.


Kilometerstand 3000km (5.04.2018)


So, inzwischen ist viel Routine eingekehrt. Der "alles ist Neu"-Effekt hat sich gegeben. Nicht gegeben hat sich der Fahrspaß mit dem Auto!
Der Durschnittsverbrauch über die 3000km liegt inzwischen bei 25,6KWh. Er ist also gesunken, was ich in erster Linie dem wärmeren Temperaturen zuschreibe. Ein wenig hat es sicher auch damit zu tun, dass ich aus Rücksicht auf die Reifen nicht mehr ganz so stark beschleunige wie am Anfang. Den Wagen zu fahren macht nach wie vor irre viel Spaß. Ich bin tatsächlich in kurzer Zeit vom Verbrenner-Fan zum Elektroauto-Fan mutiert. Unglaublich, dass der Wagen eine 40-jährige Verbrennerkarriere (wie bereits geschrieben: Motorentuning war mein Hobby) innerhalb kurzer Zeit pulverisiert hat. Soll ich da jetzt lachen oder weinen?


Kilometerstand 5000km (20.04.2018)


Also erstmal macht mir das Fahren mit dem Tesla nach wie vor viel Spaß!
Das Wissen über typische Reichweiten macht den Umgang immer einfacher.
Aber natürlich sind mir auch Kleinigekeiten aufgefallen, die durchaus Verbesserungsfähig sind:
  • So fehlt eine Geschwindikeitsabhängige Lautstärkenregelung des Radios. Bei einem so teueren Auto eigentlich ein Unding.
  • Ich habe das Schiebedach auf den rechten Drehknopf am Lenkrad gelegt. Leider funktioniert er nun intuitiv falsch herum. Nach oben geht das Dach auf, nach unten zu. Andersherum wäre logischer.
  • Für den "Ganghebel" gilt das Gleiche. Nach unten ist vorwärts, nach oben rückwärts. Genau anders als üblich (im Navi ist ja auch wie üblich oben vorwärts). Ich vermute allerdings, dass es bei amerkanischen Autos immer so ist.
Aber es gibt natürlich auch Erfreuliches zu berichten:
  • Hoch erfreulich ist, dass durch ein Update den Browser deutlich schneller und moderner geworden ist. Kostenlos, einfach so. Sowas ist echt Klasse!
  • Der Scheibenwischer hat nun eine Regenautomatik, passt sein Wischtempo also dem Regen an (war unverständlicher Weise bisher nicht der Fall).
Der Verbrauch auf die gesamte Strecke hat sich inzwischen auf knapp 24kWh gesenkt. Ich hatte aber auch eine Woche Urlaub mit viel Landstraße und Autobahn mit max. 150km/h. In der letzten Woche lag der Durchschnittsverbrauch bei etwa 21kWh.


Kilometerstand 10.000km (29.05.2018)


Inzwischen ist Elektro-Auto fahren abolute Normalität. Mein Verbrauch über die Gesamten 10.000km liegt bei knapp 24kWh/100km.
Mit Sicherheit werde ich nie wieder einen Verbrenner kaufen. Elektroauto fahren ist wesentlich entspannter.
Nichts desto trotz muss man klar sagen, dass E-Autos noch nicht für jeden Fall geeignet sind. Wer unbedingt 1000km mit maximalem Tempo und ohne Pausen zurücklegen will, der sollte sich besser was Anderes suchen.
Natürlich kann ich auch 1000km mit dem Tesla fahren (was ich schon problemlos an einem Tag gemacht habe), aber man wird etwas mehr Zeit benötigen. Auf deutschen Autobahnen fahren wir bei Langstreckenfahrten ca. 150km/h (so es der Verkehr erlaubt). Das bedeutet, dass wir etwa alle 300km eine Pause machen (WIR müssen dann sowieso halten, da die während der letzten Pause/der Fahrt zugeführten Getränke wieder ins Freie wollen). Meist trinken wir dann noch einen Kaffee oder sowas. Zusammen sind dass etwa 30min. Dann ist der Wagen ohnehin wieder voll. Für uns perfekt.
Wollte man aber möglichst schnell die 1000km runter reißen, so würde das 3 20-minütige Stopps bedeuten. Sprich man würde etwas mehr als eine Stunde auf einen Verbrenner verlieren... auf 1000km.


Kilometerstand 20.000km (10.07.2018)


Nach nun 20.000km ist der Verbrauch auf die gesamte Strecke auf knapp 23KWh gesunken.
Demnächst habe ich einen Werkstatttermin ausgemacht, in welchem ich einige kleinere Mängel beheben lassen möchte:
  • Die Scheibenwischer sind falsch montiert. Sie lassen links einen recht breiten Rand und hauen dafür unten auf den Fensterrahmen (war von Anfang an so).
  • Das Schiebedach pfeift unangenehm, wenn es nur aufgestellt wurde (war von Anfang an so).
  • Irgendwas klappert im hinteren Bereich, wenn ich bei niedrigen Geschwindigkeiten auf schlechter Straße fahre (war von Anfang an so).
  • Der LTE-Empfang ist nach dem Update auf die Version 2018.21.9 deutlich schlechter geworden.

Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Das Fahren macht mir nach wie vor viel Spaß, was die letzten Jahre nicht mehr der Fall war.
Zwei Kleinigkeiten und ein echtes Ärgernis gibt es aber noch:
  • Da in letzter Zeit das Wetter sehr warm war, habe ich zu schätzen gelernt, dass man die Klimanalage per Handy einschalten kann. So ist das Auto nie unangenehm heiß. Cool, im warsten Sinne des Wortes :-).
  • Neulich hat mich ein Passant darauf aufmerksam gemacht, dass mein linker Rückfahrscheinwerfer nicht funktionieren würde (war mir auch im Dunkeln nie aufgefallen). Ein Anruf bei Tesla ergab, dass das normal ist. :-)
  • Das letzte Update hat eine echte Verschlechterung gebracht. Die Karten wurden akualisiert (und funktionieren jetzt tatsächlich besser), dabei wurde aber leider die Karte selbst aber auf eine graustufige Darstellung reduziert. Das ist höchst ärgerlich. Man kann so keine Landschaften mehr erkennen. Eine Ausflugsplaung am großen Display ist somit auf dieser Karten nicht mehr möglich (per Satellitenbild geht's noch).

Was übrigens noch interessant ist, ist die Batteriekapazität. Laut Erfahrungen vieler Tesla-Besitzer verliert die Batterie recht schnell 3-5% an Kapazität um dann viele Jahre fast konstant zu bleiben.
Nach nun gut 20.000km hat meine Batterie noch 99,4% der ursprünglichen Kapazität (628 statt 632km "Rated range").


Kilometerstand 30.000km (1.09.2018)


Der Verbrauch über die gesamte Strecke liegt immer noch bei knapp 23kWh. Die "Rated range" ist inzwischen auf 626km gesunken, was einer Restkapazität von 99,1% entspricht. Also ein hervorragender Wert.
In Kürze brechen wir auch zu einem Südfrankreichurlaub. Inzwischen wissen wir, dass man da wirklich nichts vorplanen muss. Wir fahren einfach los :-).
Die bei "20.000km" erwähnten Mängel wurde problemlos behoben. Allerdings ist das leise klappern schon wieder da (es waren gelöste Klipps an der B-Säule).
Tesla gewährt allen Fahrern einen 14-tägigen Test des Autopiloten. Das fällt bei mir zufällig in den Urlaub. Ich werde auf der Seite Autopilot darüber berichten.



Kilometerstand 40.000km (30.10.2018)

Soweit keine besonderen Vorkommnisse. :-)
Am 13.11.2018 habe ich Winterreifen aufziehen lassen. Konsquenz: Der Verbrauch ist um gut 5% gestiegen.


Kilometerstand 60.000km (13.03.2019)

Inzwischen war ich einmal in der Werkstatt wegen verschiedener Klappergeräusche. Nebst einigen Banalitäten war die Ursache für eins der Klappergeräusche die vorderen Stoßdämpfer. Diese wurden auf Garantie getauscht. Ansonsten warte ich auf meine Sommerreifen, damit der Verbrauch wieder sinkt :-).
Der Gesamtverbrauch ist jetzt am Ende des Winter wieder auf 25kWh/100km gestiegen. Das ist somit mein echter Durchschnittsverbrauch über ein ganzes Jahr.


Kilometerstand 73.500km (26.05.2019)

Habe nach längerer Zeit die Batterie mal wieder ganz voll geladen. Fazit: Ich habe bisher 3,3% Kapazität verloren (611 statt 632km "Rated range").



Kilometerstand 80.000km (07.08.2019)

Kurz vor dem Erreichen der 80.000km und dem damit verbundenen Ablaufen der Garante war ich nochmal bei SeC (ServiceCenter) um diverse Geräusche zu bemängeln.
Habe ich fast alle schon länger, aber nun war der Zwang da etwas dagegen zu tun. Tatsächlich war einer der Mängel etwas schwerwiegender. Irgendwas an der Antriebsachse ist wohl nicht ganz in Ordnung. Ich habe zugestimmt auf eine neue verbesserte Version zu warten. Das kann bei Tesla dauern. Der Wagen läuft aber auch so völlig problemlos.
In der letzten Zeit sind mit den regelmäßigen Softwareupdates auch einige neue Funktionen hinzugekommen:
  • Ein Überwachungsmodus (nähert sich jemand dem Auto auf wenige Zentimeter, so wird ein Video aufgezeichnet)
  • Ein Hundemodus (Klimaanlage bleibt beim Verlassen des Autos an und auf dem Bildschirm wird eine Meldung angezeigt)
  • Diverse Spiele
Leider hat es auch etwas sehr Negatives beim Update gegeben. Die Ladekurve wurde verschlechtert. Bei meinem S100D benötigt das Laden ab 50% Batteriefüllung ein paar Minuten länger. Bei einigen älteren Modellen sieht es deutlich schlimmer aus. Teilweise wurde sogar die Kapazität reduziert. Die Wellen schlagen dementsprechend hoch.
Teils laufen erste Klagen gegen Tesla. Ich werde berichten...
Nachtrag: Ab Anfang September wurden die Ladestationen umgebaut. Nun kann man im Bereich bis ca. 50% mit über 140kW laden. Dadurch ist die Gesamtladeleistung höher als beim Kauf, auch, wenn im oberen Bereich noch etwas fehlt. Das gilt alerdings nur für meinen Wagen. Ältere Modelle sind nach wie vor von schlechter Ladeleistung betroffen.
Für meinen Wagen gibt es ein Diagramm (erstellt mit Tessoon - der Tesla-Software zu Analyse von Ladekurven):

Die grüne Kurve ist meine jetzige (theoretische, optimale) Ladekurve.
Die graus Kurve ist meine frühere (theoretische, optimale) Ladekurve.



      
   
22.04.2018


Infos rund ums den Tesla Model S


Reichweite

Die wohl häufigste Frage! Ich will sie mit meinen eigenen praktischen Erfahrungen beantworten.
Ich lade meist bis etwa 90% (und fahre kurz danach los) und versuche nicht unter 10% zu kommen. Somit stehen mir etwa 80kWh zum Verbrauchen im Alltag zur Verfügung.
Ich fahre sehr häufig eine Strecke von 110km. Diese teilt sich auf in 15km Landstraße und Stadtverkehr, 90km Autobahn und 5km Schnellstraße. Morgens um 5Uhr, bei fast leerer Autobahn und Tempo zwischen 160-170km/h auf der Autobahn, liege ich bei der Gesamtstrecke von 110km noch unter 30kWh/100km.
Somit käme ich bei dieser Fahrweise und 80% Batterienutzung etwa 300km weit.
Häufig fahre ich auf der gut ausgebauten Bundesstraße von Heidelberg nach Heilbronn am Neckar entlang. Hier liegt mein Verbrauch bei gut 100km/h bei etwa 17kWh. Das entspräche einer Reichweite bei wieder 80% Batterie-Nutzung von ca. 470km. Viele Landstraßen haben aber deutlich mehr Ortsdurchfahrten als die Neckarstraße, somit liegt der Verbrauch dann noch niedriger.
Fazit: bei meinem Fahrstil komme ich im Alltag je nach Strecke 300-500km/h weit (bei 80% Batterienutzung).

Batteriepflege

Da ich auch eine kleine Photovoltaikanlage besitzte kenne ich mich mit Batterien (eigentlich sind es Akkus) recht gut aus. Zwar habe ich in meiner Anlage noch Bleibatterien, aber wegen eines bevorstehenden Umstiegs von Li-Batterien habe ich mich schon seit ca. 2 Jahren über diesen Typ Batterien ausführlich informiert.
Li-Batterien mögen zwei Dinge überhaupt nicht. Erstens wollen sie nicht ganz leer sein und zweitens mögen sie es nicht ganz voll zu sein. Für eine lange Lebensdauer sollte man diese zwei Zustände nicht längere Zeit herbeiführen. Am Besten ist der Bereich zwischen 20% und 80%. Kurzzeitig eine Batterie voll zu laden oder ganz zu entladen ist kein Problem, nur sollte dieser Zustand nur von kurzer Dauer sein. Also nach dem voll Laden möglichst bald losfahren und nach dem Entladen schnell wieder laden. Auf keinen Fall sollte man die Batterie zum Beispiel vor einem Urlaub voll laden und dann so stehen lassen. Ebenso darf eine leere Batterien nicht lange stehen ohne wieder geladen zu werden.
Dann gibt es noch zu beachten, dass bei allen mir bekannten Batterietypen bei starker Belastung einer fast leeren Batterie die Spannung einbricht (bei Blei stärker, bei Li-Batterien schwächer). Das kann beim Tesla dazu führen, dass man trotz angezeigter Restreichweite von einigen Kilometern liegenbleibt, wenn man nochmal Vollgas gibt. Der Tesla hat (wie alle Elektroautos) ein Batteriemanagement-System (BMS), welches verhindern soll, dass die Batterie Schaden nimmt. Bricht die Spannung stark zusammen, so wird die Last abgeschaltet um eine schädliche Tiefentladung der Batterie zu verhindern. Im sehr empfehlenwerten tff-forum.de kann man Berichte von Teslafahrern lesen, die aus genau diesem Grund liegen geblieben sind.

Gewicht

Das hohe Gewicht wird immer als Manko für die Energieeffizienz von Elektroautos genannt. Der Tesla wiegt beispielsweise über 2 Tonnen.
Nun muss man sich aber fragen warum hohes Gewicht schlecht ist?
Der Grund ist ganz einfach: Hohes Gewicht braucht beim Beschleunigen (beim Fahren mit konstanter Geschwindigkeit ist das Gewicht nahezu egal) sehr viel Energie. Wenn man dann irgendwann wieder bremst, dann wird diese Energie in Wärme umgewandelt (wer sich mal die Finger verbrennen möchte, muss nur die Bremsscheibe nach einer Bremsung anfassen). Als Wärme ist diese Energie verloren für den Antrieb. Beim nächsten Beschleunigen muss also "neue" Energie verwendet werden.
Bei einem Elektroauto wird die Bewegungsenergie beim Bremsen aber nicht in Wärme umgewandelt, sondern durch Rekuperation wieder in elektrische Energie umgewandelt. Diese Energie kann dann beim nächsten Beschleunigen wieder verwendet werden (beim Tesla Model S beträgt die Rekuperationsleistung bis zu 60KW). Aus diesem Grund ist beim Elektroauto das Gewicht nicht verbrauchsrelevant!
Es wurden Tests durchgeführt die zeigten, dass die Abweichung durch höheres Gewicht innerhalb der Messtoleranzen lag.
Fazit: Bei Verbrennern ist das Gewicht für den Verbrauch eine sehr wichtiger Faktor, bei Elektroautos hingegen nicht.

Leistung und Verbrauch

Bei Verbrenner kennt man es ja, je mehr Leistung der Motor liefern kann, desto mehr Sprit braucht der Motor auch dann, wenn die Leistung nicht gefordert wird. Als Jemand der Leistung mag und gleichzeitig umweltbewusst ist, stürzt einen dieser Sachverhalt in ein Dilemma.
Der Grund für den Sachverhalt ist vielfältig. Mehr Hubraum, mehr Zylinder führen zu mehr Reibung. Auf Hochleistung ausgelegte Steuerzeiten erhöhen ebenfalls den Verbrauch.
Erfreulicherweise gilt dieser Sachverhalt für Elektomotorn nicht. Elektromotoren haben kaum Reibung. Es reiben keine Teile aneinander. Die effizient wird unter anderem dadurch beeinflusst, wie weit der Rotor vom Stator entfernt ist. Diese Abstand sollte möglichst klein sein. Er unterscheident sich bei verschieden großen Motoren fast nicht. Relativ gesehen ist er aber bei einem großen Motor kleiner. Somit ist ein großer Motor sogar etwas effizienter.
Ein Elektroauto darf also ruhig einen starken Motor haben. Der Besitzer muss deshalb kein schlechtes Umweltgewissen haben.

Brandgefahr von Elektroautos

Ein Thema, bei dem ich nicht weiß ob ich lachen oder weinen soll...

Es sind bisher (Mai 2019) 14 Brände von Teslas bekannt geworden. Ferner haben alle Teslas zusammen etwa 3 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Folglich brennen 14/3 = ~5 -> folglich brennen etwa 5 Tesla auf 1 Millarde Kilometer.
Bei Verbrennern geht man etwa von 90 Bränden pro 1 Millarde Kilometer aus.

Somit brennen Verbrenner ungefähr 20 mal so häufig wie Teslas pro gefahrenem Kilometer!
[Quelle: https://autorevue.at/ratgeber/statistik-brennen-elektroautos]

Tipps&Tricks

  • Durch Drücken auf die Klappe vorm Ladeport kann dieser geöffnet werden.
  • Durch Drücken auf den Kofferraum des Schlüssels kann die Klappe vorm Ladeport geöffnet werden.
  • Durch Runterziehen des Schriftzugs "Navigation" kann die Navigation zum Arbeitsplatz oder nach Hause gestartet werden.



      
   
22.07.2018


  • Scheibenwischer wischt extrem schlecht und schlägt auf Fensterrahmen
  • Hinten klappert was auf schlechtem Straßenbelag (bei niedrigem Tempo am Besten zu höhren)
  • LTE seit 2018 21.9 sehr schlecht (vorher super)
  • Schiebedach ist laut, wenn nur auf Kipp
  • Uncorking, falls möglich



      
   
07.09.2018


Der Tesla Autopilot - Ein Erfahrungsbericht


Voraussetzungen


Wie alle Teslafahrer erhielt ich für 14 Tage die Möglichkeit den Autopiloten zu testen. Der Testzeitraum viel bei mir genau auf einen Urlaub. Ich habe in dieser Zeit knapp 2000km zurückgelegt. Dementsprechend war von Autobahn, Landstraße und auch Ortsdurchfahrten so ziemlich alles dabei, was so als Autofahrer auf einen zukommen kann. Gefahren bin ich in Deutschland, Frankreich und Italien.
Bevor ich meine Erfahrungen dazu hier niederschreibe möchte ich kurz meine Erwartungshaltung darlegen:
Obwohl ich eigentlich Maschinenbau-Dipl.-Ing. bin, arbeite ich als Softwareentwickler. Als solcher kenne ich zumindest teilweise die Herausforderungen, die von einem softwarebasierten Autopiloten zu bewältigen sind. Ich denke, dass es noch viele Jahren dauern wird, bis es funktionierende Autopiloten (im Sinne von autonom) gibt. Tesla schreibt ja auch deutlich, dass es sich nur um ein Fahrassistenz-System handelt.
Für mich macht ein solches System erst Sinn, wenn ich zumindest auch der Autobahn nebenher etwas anderes machen kann, wie z.B. ein Buch lesen.
Freuen tue ich mich auf den adaptiven Tempomaten. Den gibt es nämlich nicht ohne Autopilot. Ich habe nur einen normalen Tempomat, welcher stur die Geschwindigkeit hält. Ich hatte noch nie einen, stelle es mir aber sehr gut vor, wenn der Tempomat die Geschwindigkeit selber reduziert, wenn der Verkehr nicht mehr erlaubt.
Ob die Bezeichnung "Autopilot" beim heutigen Technikstand da ein sinnvoller Name ist sei dahingestellt (eher nicht ;-)).
Ich selber fahre sehr viel Auto und habe einen sehr weichen aber zügigen Fahrstil.
Ich fahre nicht auf der Autobahn hinter LKWs hinterher, sondern fahre auf Langstrecke meist so 130-150km/h, wenn erlaubt. Im Urlaub (Frankreich/Italien) fahre ich ca. 130km/h.
Ürigens werde ich die Softwareversion dazuschreiben, da Tesla häufig Updates durchführt.

Los geht's (Software 2018.32.2)


Eingeschaltet wird der Autopilot durch zweimaliges Ziehen des linken unteren Hebels an der Lenksäule.
Mein erster Versuch war auf einer breiten Landstraße mit guten Markierungen. Hier fährt der Wagen tatsächlich komplett allein. Man muss alle 15-30 Sekunden ein kleines Drehmoment am Lenkrad erzeugen um den Wagen davon zu überzeugen, dass man den Wagen auch wirklich überwacht. Schließlich ist es nur ein Assistenzsystem.
Nichts desto trotz bin ich beeindruckt wie "alleine" der Wagen fährt. Er hält sauber die Spur und schlingert nicht etwas innerhalb der Spur hin und her. Nun, nach ein paar Kilometern kommt eine Geschwindigkeitsbeschränkung auch 70 km/h. Der Wagen fährt ohne Reaktion am 70-Schild vorbei. Gerade als ich per Hand bremsen will verzögert er dann doch. Etwa 100m nach dem Schild. Dieser Effekt zeigt sich auch zukünftig immer. Wer sich also auf den Wagen verlässt dürfte seinen Führerschein bald los sein.
Mir ist dieses Verhalten völlig unverständlich da der Tesla noch immer keine Schildererkennung hat, sondern nach Karte fährt. Dort sind die Geschwindigkeiten aber korrekt eingetragen.
Weiter ist mir aufgefallen, dass der Tesla ohne Not (breite Straße) extrem dich an parkenden Autos vorbei fährt. Das würde kein Autofahrer tun. Schließlich kann immer mal jemand die Tür aufreißen oder zwischen den Autos durchlaufen.
Leider würde der Wagen diesen extrem dichten Abstand von wirklich nur wenigen Zentimetern auch bei Radfahrern einhalten. Da habe ich aber vorher eingegriffen.
Bemerkenswert ist dann wieder, dass er sogar brav vor einer roten Ampel hält und auch wieder anfährt. Wenn, ja wenn ein anderes Auto vor ihm fährt. Andernfalls werden rote Ampel noch ignoriert.
Lustig ist es auch, dass der Wagen in einem Tunnel (mehrfach reproduziert) plötzlich anfängt zu beschleunigen, obwohl die erlaubte Geschwindigkeit korrekt angezeigt wird. Vielleicht hat er Angst im Dunkeln ;-)?
Auf kleineren Landstraßen lenkt der Autopilot bei sehr engen Kurven auch gerne mal geradeaus. Immerhin piept er unmittelbar bevor er abschaltet.

Mit Beginn unseres Urlaubs kam der Autopilot dann auch auf die Autobahn, welche ja das Hauteinsatzgebiet ist.
Bei relativ stark befahrener Autobahn bleibt er sauber auf seiner Spur. Allerdings verzögert er mir öfter zu ruppig. Fädelt sich beispielweise ein anderes Auto vor einem ein (mit knapp ausreichendem Abstand), so bremst er mir zu stark um den Sicherheitsabstand wieder einzuhalten. Ab und an werden auch sogenannte Phantombremsungen (Verzögerung ohne erkennbaren Grund) durch geführt. Den Spurwechselassistenten finde ich auch etwas merkwürdig. Man muss den Blinker setzen und dann noch mit dem Lenkrad einen Impuls geben, damit der Spurwechsel durchgefürt wird. Und wehe man nimmt den Blinker wieder raus bevor der Wagen nicht zu mindesten 50% auf der neuen Spur ist, dann schwenkt er nämlich zurück auf die alte Spur.
Bei leerer Autobahn ist das Ganze dann deutlich entspannter. Der Wagen fährt ohne große Auffälligkeiten.
Allerdings nervt mich der adaptive Tempomat. Fahre ich beispielweise auf leerer Autobahn auf einen LKW auf und wechsel deswegen auf die linke Spur, so kam es immer wieder vor, dass der Wagen während des Spurwechsels das Tempo reduzierte. Oft sogar, wenn ich schon fast komplett auf der linken Spur war. Natürlich leitete ich den Spurwechseln weit vor dem LKW ein. Egal welche Einstellung ich für den gewünschten Sicherheitsabstand vornahm, der Erfekt kam ständig. Um sicher zu gehen muss man sehr weit vor dem LKW die Fahrspur wechseln. Von hinten kommende schnellere Autos sind natürlich nicht sehr begeistert, wenn man bereits viele 100m vor dem LKW auf die linke Spur wechselt.
Auch fand ich es sehr befremdlich, dass das Tempo in völlig freien Kurven oft reduziert wurde. Ich hätte das nicht getan. Natürlich ist das sehr subjektiv, aber ich würde mir zumindest eine Einstellung der maximale Querbeschleunigung wünschen.
Eine weitere Absonderlichkeit in Kurven ist im Zusammenspiel mit LKWs zu beobachten. Kommt eine etwas engere Kurve (Ich spreche hier von Autobahnkurven), in welchen auf der rechten Fahrspur ein LKW fährt, so bremst der auf der linken Spur fahrende Tesla völlig grundlos ab. Das gilt sowohl für Links-, als auch für Rechtskurven. Offensichtich kann der Tesla in engen Kurven nicht mehr erkennen, dass der LKW auf einer anderen Spur fährt.
Auf jeden Fall wünschte ich mir noch kurzer Zeit meinen "dummen" Tempomat zurück, aber abbrechen wollte ich die 14 tägige Testphase nicht. Schleißlich will ich mir ein fundiertes Urteil bilden.
LKW die nicht ganz sauber die Spur halten führen auch Regelmäßig zu Bremsungen. Dabei genügt es, wenn der LKW die weißen Mittellinien nur berührt.
Beim Auflaufen auf langsamere Fahrzeuge finden die Verzögerungen speziell in Kurven auch recht ruppig statt. Das müsste sanfter gehen um mich zu überzeugen.
Ausgesprochen nervig fand ich den Spurwechselassistenten. Man muss erst den Blinker setzen und dann noch ein kleines Moment auf die Lenkung ausüben, aber ja nicht zu stark, dann geht der Autopilot ganz aus. Ganz wichtig ist auch den Blinker nicht zu früh loszulassen, sonst schwenkt der Autopilot wieder auf die alte Spur zurück. Also nichts mit Blinker antippen (blinkt dann bei fast allen Autos dreimal) und rüber. Das reicht definitiv nicht. Der Wagen schwenkt dann zurück.

Am Ende der Testphase erhielt ich noch ein Update auf die Version 2018.32.4. Seit dem ist der notwendige "Ruckler" am Lenkrad für den Spurwechsel nicht mehr nötig. Es genügt nun den Blinker zu setzen. Ein echter Fortschritt.



Fazit des 14 tägigen Tests


Als Softwareentwickler bin ich schwer beeindruckt von den Fähigkeiten des Autopiloten. Es hat mich absolut verblüfft, wie gut sich der Tesla-Autopilot sich in einer realen, komplexen Welt zurecht findet. Ein großen Kompliment an Tesla!

Als Autofahrer empfinde ich den Autopiloten bei meinem Fahrprofil einfach nur als nette Spielerei, welche mir in der Praxis keinen nennenswerten Vorteil bringt. Ich finde das Fahren ohne Autopilot sogar entspannender. Die Überwachung des Autopiloten ist für mich auch Dauer anstrengender als ohne. Ich weiß eben absolut sicher, dass ich nicht plötzlich auf freier Strecke eine Bremsung einleite. Beim Autopiloten kann man da nie ganz sicher sein.
Außerdem ist mir die Fahrweise deutlich zu ruppig.
Auf völlig leeren Autobahnen war er nützlich, die kommen aber leider so gut wie nie vor. Ach ja, im Stau und bei dichtem Verkehr ist er auch hilfreich. Da fährt er nämlich einfach fehlerfrei (während meines 14-Tage-Tests) mit. Aber auch diese Situation kommt bei mir glücklicher weise nur sehr selten vor.
Ich freue mich nun aufs Ende der Testphase. Und das wegen des adaptiven Tempomaten auf den ich mich so gefreut hatte. Alles Andere kann man ja nur bei Bedarf einschalten.

Übrigens fand der gesamte Test bei hervorragenden Sichtverhältnissen statt (halt Sommer 2018 ;-)).

Meine Einschätzung ist natürlich ein gutes Stück weit subjektiv und hängt sehr vom Fahrprofil ab.
Andere Autofahrer schätzen den Autopiloten.
Vermutlich weil sie häufig auf ihren Strecken dichten Verkehr haben oder einfach hinter einem LKW her fahren. Denn Mitschwimmen klappt gut.
Wären diese Situationen bei mir Alltag sein, so würde ich es mir wahrscheinlich auch überlegen den Autopiloten frei schalten zu lassen.

Fazit vom Fazit:
Das Fahrprofil entscheidet!


      
   
22.05.2019


Software Tess (Tesla-Software)


Da ich teschnisch sehr interessiert bin und Inhaber einer Softwarefirma bin, lag es sehr nahe eine Software für den Tesla zu schreiben.



Die Software befindet sich noch in der Entwicklung, kann aber schon verwendet werden. In erster Linie kann die Software Ladekurven aufzeichnen.
Dazu gibt es noch statistische Auswertungen und die Klimanalage kann zeitgesteuert aktiviert werden.
Weitere Funktionen folgen nach und nach.

Die Software ist ein Web-Anwendung, die für Smartphones und den Tesla-Browser optimiert ist (läuft natürlich auch auf jedem anderen Browser).

   https://tess.sowas.com



In Kürze kommt noch eine Erweiterung, welche die Degradation abschätzt. Für meinen Wagen funktioniert sie schon:

Dazu muss man wissen, dass es nicht möglich ist den exakten Ladezustand einer Batterie zu ermitteln. Da das Laden/Entladen ein nicht linearer chemischer Prozess ist, kann der Ladezustand nur mit viel Erfahrungen abgeschätzt werden. Das immerhin erstaunlich genau.

Nach jedem Ladevorgang wird die Kapazität neu errechnet und als ein Punkt im Diagramm dargestellt. Da, wie bereits geschreiben, diese Werte niemals exakt sind, wird für die letzten 5000km ein Mittelwert errechnet. Dieser gemittelten Werte sind mit der gelben Linie verbunden.

Einige Punkte sind als oranger Kreis dargestellt. Dies sind die Vollladungen, also Ladungen bis auf 100%.